Ausgeschiedene Inhaberinnen und Inhaber bleiben häufig auch nach ihrem Rückzug im Unternehmen präsent. Sie behalten ihr Büro, ziehen im Beirat die Fäden oder üben über Dritte Einfluss aus. Dies geschieht nicht notwendigerweise in der Absicht, Nachfolgende zu kontrollieren. Nach vielen Jahren an der Unternehmensspitze erwarten viele Abgebende schlicht, dass ihr Rat auch weiterhin gefragt, ja unerlässlich ist.
Wer, wenn nicht sie, kann der jungen Generation zur Seite stehen und dafür Sorge tragen, dass die Firma in der Erfolgsspur bleibt? Nachfolgende erwarten in der Regel aber weitgehende Autonomie. Sie tragen nun die Verantwortung. Dieser wollen sie gerecht werden, ohne auf Befindlichkeiten ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger Rücksicht nehmen zu müssen.
Was nicht bedeutet, dass Nachfolgende beratungsresistent sind: Es kommt ihnen vielmehr darauf an, selbst entscheiden zu können, wann und in welchen Fragen sie Rat einholen. Ungefragt erteilte Ratschläge können als „Draufschläge“ wahrgenommen werden. Eine vorausschauende Nachfolgeplanung sollte festlegen, welche Rolle Abgebende nach ihrem Ausscheiden einnehmen. Familien müssen andernfalls mit steter Unruhe rechnen.
Neben der Sicherung der Unternehmenskontinuität ist es entscheidend, die Wertvorstellungen aller Beteiligten zu berücksichtigen. Auch die Bewertung des Unternehmens, etwa durch geeignete Schätzverfahren, spielt eine zentrale Rolle. Solche Verfahren ermöglichen eine transparente und faire Regelung, wenn es um die Verteilung von Eigentum oder Verkauf von Anteilen geht. Die Nachfolgeplanung ist ein kontinuierlicher Prozess, der weit über die Übergabe hinausgeht. Langfristige Strategien, ein klarer Notfallplan und die Integration aller Beteiligten sorgen für Stabilität. Mit einer fundierten Planung kann das Lebenswerk erfolgreich an die nächste Generation übergeben werden.