Der Zinseszins-Effekt, den Buffett immer wieder als das „Achte Weltwunder“ bezeichnet, steht im Zentrum jeder langfristigen Investitionsstrategie. Wie dieser grundsätzlich funktioniert, dürfte den meisten Investierenden bekannt sein: Zinsen werden nicht nur auf das ursprünglich eingesetzte Kapital gezahlt, sondern auch auf die bereits erhaltenen Zinsen, was zu einem Vermögenszuwachs führt. Dieser macht sich anfangs moderat, und dann immer stärker bemerkbar.
Buffetts Vermögen wuchs signifikant erst, als er die 50 überschritten und viele Jahre klug investiert hatte. Seine Erfolgsgeschichte zeigt, welche Kraft der Zinseszins nach Jahrzehnten entfaltet. Dennoch bleiben viele Investierende hinter ihren Möglichkeiten zurück, selbst wenn sie eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Die Crux ist nämlich: Das menschliche Gehirn denkt linear, während der Zinseszins exponentiell wirkt. Das wahre Potential langfristigen Investierens wird daher vielfach unterschätzt. Mehr noch: Anstatt darauf zu vertrauen, dass ein gut ausbalanciertes Portfolio in der Lage ist, Schwankungen auszugleichen, greifen Investierende ein und unterbrechen den Effekt – sehr häufig zu ihrem eigenen Nachteil.