Wie eingangs bereits erwähnt: Für eine verlässliche Liquiditätsplanung ist die Steuerung von Zahlungsströmen unverzichtbar. Besonders bedeutsam ist dies bei Investments in Private Equity und Venture Capital. Wer sich an entsprechenden Fonds beteiligt, verpflichtet sich zur Zahlung eines bestimmten Anlagebetrags, des sogenannten Commitments. Dieses wird nicht per Einmalzahlung fällig, sondern in mehreren Tranchen über Kapitalabrufe.
Kapitalabrufe erfolgen immer dann, wenn das Assetmanagement Finanzierungsbedarf hat, etwa im Zuge einer Übernahme von Unternehmen. Für Investierende liegt die Schwierigkeit darin, dass Kapitalabrufe jederzeit erfolgen können und in der Regel kurzfristig angekündigt werden. Es mag demnach naheliegend erscheinen, immer ausreichend Liquidität für sämtliche Forderungen vorzuhalten, um Liquiditätsengpässen aus dem Weg zu gehen.
Angesichts der Tatsache, dass üblicherweise nicht nur in einen, sondern in eine Reihe von Fonds investiert wird und Kapitalabrufe über einen Zeitraum von mehreren Jahren erfolgen, würde dies jedoch zu einer langfristigen Blockade großer Geldmengen führen. Investierende mit einem starken Sicherheitsbedürfnis übersehen zudem häufig, dass Fonds nach erfolgreichen Unternehmensverkäufen Kapital ausschütten, das sich gegenrechnen lässt.
Allzu vorsichtiges Agieren kann hier zu einem Liquiditätsüberschuss und verpassten Chancen führen. Paradoxerweise gewinnen Investierende dann nicht mehr Sicherheit, sondern gefährden ihren Anlageerfolg.