Digitale Darstellung eines Aktienkurses vor blauem Hintergrund

Wenn fehlende Transparenz
zur Gefahr wird

19. Jul. 2023 | Lesedauer: 8 Min.

Mit jeder zusätzlichen Assetklasse steigen die Anforderungen an das Vermögensmanagement. Dennoch überwachen viele Hochvermögende ihr Portfolio mit Office-Tools von der Stange. Solange die Richtung stimmt, so die Hoffnung, fallen Unschärfen nicht weiter ins Gewicht. Was dabei jedoch häufig übersehen wird: Wer auf verlässliche Liquiditätsplanung verzichtet, setzt sich unweigerlich Risiken aus. Um welche es sich dabei handelt und was dagegen getan werden kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Themen in der Übersicht:

  • Die Grenzen von Excel: Warum Vermögensmanagement mit Tabellenkalkulation nicht gut genug ist
  • Zahlungsströme sicher steuern: Auf was im Bereich Private Equity und Venture Capital zu achten ist
  • Eines für alles: Diese Funktionalitäten zur Liquiditätsplanung sollte Ihr System bereitstellen

Die Grenzen von Excel

Hochvermögende Individuen, Familien und Organisationen greifen für die Überwachung ihrer Portfolios oftmals auf Tabellenkalkulation zurück. Hier erfassen sie liquide Mittel und – je nach Bestand – illiquide Anlagen in Assetklassen wie Immobilien, Private Equity und Venture Capital. Doch während Excel geeignet sein mag, um ein durchschnittliches Vermögen grob zu erfassen, kann die Software ein komplexes Vermögen nicht zufriedenstellend abbilden. So lassen sich folgende Defizite beobachten:

  • Fehlende Schnittstelle zu Konten und Depots, demnach auch keine Echtzeitdaten
  • Hohe Fehleranfälligkeit aufgrund vieler händischer Prozesse
  • Keine systematische Steuerung von Zahlungsströmen, keine Vorausplanung von Liquidität

Insbesondere der letzte Punkt führt regelmäßig zu Verzerrungen: Wenn Zahlungsströme nicht korrekt gebucht werden, ist eine Fehlinterpretation der tatsächlich zur Verfügung stehenden Liquidität die logische Folge. Vermögensinhabende unterschätzen oder überschätzen dann die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel – und treffen auf dieser Basis irrationale Investitionsentscheidungen.

In der Beraterpraxis zeigt sich, dass häufig mehr Geld vorhanden ist, als gedacht. Dies ist etwa darauf zurückzuführen, dass wiederkehrende Mieteinnahmen unberücksichtigt, Konten übersehen oder Rückflüsse aus Private Equity Fonds nicht erfasst werden. Es entsteht demnach unbemerkt ein Überhang an Liquidität, der sich gerade bei hoher Inflation ungünstig auf das Chance-Risiko-Verhältnis auswirkt.

Zu beobachten ist aber auch der umgekehrte Fall: Wenn beispielsweise hohe Kosten der privaten Lebensführung unberücksichtigt bleiben, der Depotwert überschätzt wird und gleichzeitig Kapitalabrufe ins Haus stehen, kann es zu unvorhergesehenen Liquiditätsengpässen kommen.

 

Berücksichtigen Sie – unabhängig von der eingesetzten Software – immer sämtliche Assets und Zahlungsströme, um Überraschungen zu vermeiden. Nur so können Sie die verfügbare Liquidität bestimmen und Ihre Vermögensallokation entsprechend gestalten.

Zahlungsströme sicher steuern

Wie eingangs bereits erwähnt: Für eine verlässliche Liquiditätsplanung ist die Steuerung von Zahlungsströmen unverzichtbar. Besonders bedeutsam ist dies bei Investments in Private Equity und Venture Capital. Wer sich an entsprechenden Fonds beteiligt, verpflichtet sich zur Zahlung eines bestimmten Anlagebetrags, des sogenannten Commitments. Dieses wird nicht per Einmalzahlung fällig, sondern in mehreren Tranchen über Kapitalabrufe.

Kapitalabrufe erfolgen immer dann, wenn das Assetmanagement Finanzierungsbedarf hat, etwa im Zuge einer Übernahme von Unternehmen. Für Investierende liegt die Schwierigkeit darin, dass Kapitalabrufe jederzeit erfolgen können und in der Regel kurzfristig angekündigt werden. Es mag demnach naheliegend erscheinen, immer ausreichend Liquidität für sämtliche Forderungen vorzuhalten, um Liquiditätsengpässen aus dem Weg zu gehen.

Angesichts der Tatsache, dass üblicherweise nicht nur in einen, sondern in eine Reihe von Fonds investiert wird und Kapitalabrufe über einen Zeitraum von mehreren Jahren erfolgen, würde dies jedoch zu einer langfristigen Blockade großer Geldmengen führen. Investierende mit einem starken Sicherheitsbedürfnis übersehen zudem häufig, dass Fonds nach erfolgreichen Unternehmensverkäufen Kapital ausschütten, das sich gegenrechnen lässt.

Allzu vorsichtiges Agieren kann hier zu einem Liquiditätsüberschuss und verpassten Chancen führen. Paradoxerweise gewinnen Investierende dann nicht mehr Sicherheit, sondern gefährden ihren Anlageerfolg.

 

Nutzen Sie Cashflow-Prognosen, um Ihren voraussichtlichen Liquiditätsbedarf zu bestimmen. Da viele Fonds nicht den vollen Anlagebetrag abrufen und auch Rückflüsse zu verzeichnen sind, beträgt die Kapitalbindung oft nicht mehr als 50 Prozent.

Eines für alles

Spätestens, wenn es um die Überwachung einer Vielzahl von Private Equity Fonds geht, geraten Tabellenkalkulationsprogramme an ihre Grenzen. Spezialisierte Software für das Vermögensmanagement ermöglicht es, die erwarteten Zahlungsströme jedes einzelnen Fonds zu hinterlegen. Die Buchhaltung erfasst dabei zunächst die zentralen Parameter, etwa die Laufzeit des Fonds, die Dauer der Investitionsphase und die angestrebte Rendite.

Auf Basis dieser Informationen berechnet das System eine sogenannte J-Curve, die alle prognostizierten Zahlungsströme berücksichtigt: Bei Private Equity fällt der Wert in den ersten Jahren typischerweise ins Negative, bis Rückflüsse die Kurve stark ansteigen lassen. Abweichungen vom Plan – beispielsweise niedrigere oder höhere Abrufe als vorausgesehen – führen zu einer Neuberechnung des Kapitalbedarfs. In der Gesamtschau entsteht so eine hinreichend belastbare Prognose, wie viel Liquidität zu einem beliebigen Zeitpunkt vorhanden sein muss.

Investierende, deren Vermögensallokation Assetklassen wie Private Equity umfasst, sollten daher unbedingt auf ein System zurückgreifen, dass nicht nur die Abbildung sämtlicher liquider und illiquider Vermögenswerte ermöglicht, sondern auch Zahlungsströme berücksichtigt. Nur so lässt sich eine mögliche Unter- oder Überversorgung mit Cash vermeiden und Transparenz hinsichtlich des Gesamtvermögens erreichen.

 

Beenden Sie den Blindflug, indem Sie auf ein System zur vorausschauenden Liquiditätsplanung umsteigen! Dieses sollte nicht nur alle offenen Commitments ausweisen, sondern auch sämtliche regelmäßigen und unregelmäßigen Zahlungsströme.

Sie wollen sich zum Thema Liquiditätsplanung austauschen oder mehr über das von uns eingesetzte System Qplix erfahren? Nehmen Sie gleich Kontakt mit uns auf, das Kontora Family Office freut sich auf Ihre Anfrage!
 
Mehr zum Thema Administration und Überwachung von Vermögen finden Sie in unserem Whitepaper Effiziente Vermögenssteuerung ist leichter als gedacht. Gleich herunterladen!

Zurück

Das könnte Sie auch interessieren

+ MEHR LADEN

KONTAKT

Telefon: +49 40 3290 888-0
E-Mail: contact@kontora.com
Newsletter: Anmeldung